Urlaubsnachrichten: Usedom: Insulaner schätzen ihre Insel

Pressemitteilungen

| Nr. 78

Landestourismusverband und Tourismusverband Insel Usedom präsentieren Kernergebnisse der Studie zur Tourismusakzeptanz für die Insel Usedom / Mehrheit der Usedomer schätzt Insel / Allerdings: Vielen ist es zu voll / Tourismusverband Insel Usedom plant Kampagne zur Verbesserung der Tourismusakzeptanz

86 Prozent der Usedomer leben sehr gerne auf der Insel. © TMV

Wie stehen die Menschen auf der Insel Usedom zum Tourismus? Diese Frage war Gegenstand einer aktuellen und repräsentativen Studie mit dem Titel „Tourismusakzeptanz in der Wohnbevölkerung“, die gestern im Rahmen eines Treffens von mehr als 20 Touristikern und politischen Vertretern der Insel und des Landes digital vorgestellt wurde. Sie ist Teil eines deutschlandweiten Forschungsprojektes des Deutschen Institutes für Tourismusforschung (DITF) der FH Westküste. Dafür wurden 150 Insulaner per Telefon sowie online befragt. Deutlich wird: Die Mehrheit der Menschen auf Usedom (86 Prozent) lebt sehr gern auf Deutschlands zweitgrößter Insel und ist sich der Bedeutung des Tourismus sowohl für den eigenen Wohnort als auch für die Region durchaus bewusst. Zudem sagten 83 Prozent der Einheimischen, dass sie Touristen gegenüber sehr freundlich auftreten, ihnen gegenüber hilfsbereit sind (84 Prozent) und sich die Erfahrungen im Umgang mit ihnen überwiegend positiv ausmachen (78 Prozent).

Dennoch hegt ein großer Teil der Usedomer (rund zwei Drittel) auch Befürchtungen dahingehend, dass es bereits zu voll ist. Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Im MV-Vergleich empfinden mehr Usedomer ein Zuviel an Gästen und zwar bezogen auf alle touristischen Gruppen, angefangen bei den Tagesgästen über die Übernachtungsgäste bis hin zu den Zweitwohnungsbesitzern. Das liegt unter anderem auch daran, dass Usedom zu den Tourismusschwerpunkträumen zählt, wo negative Effekte einfach auch stärker wahrgenommen werden.“

Nadine Riethdorf, Vorsitzende des Tourismusverbandes Insel Usedom, ergänzte: „Es freut uns natürlich sehr, dass die Einwohner laut aktueller Studie stolz auf ‚ihre Insel‘ sind und dass sie diese auch gern präsentieren. Das unterstreicht die Gastgebermentalität, die für eine Urlaubsregion unerlässlich ist. Faktoren, die aber als störend empfunden wurden, müssen durch Lokal-, Landes- und Bundespolitik sowie touristische Anbieter gemeinsam angegangen werden. Verkehrsprobleme müssen gelöst werden.“

Kernergebnisse der Akzeptanz-Studie
Top Five der positiven Effekte: Infolge der erstmals durchgeführten Akzeptanz-Studie für Usedom nahmen die Befragten folgende positive Effekte des Insel-Tourismus wahr: 83 Prozent gaben an, dass Tourismus die lokale Wirtschaft fördert, 80 Prozent sagten, dass der Tourismus zur Vielfalt an Cafés und Restaurants beiträgt, 73 Prozent sagten, dass er zum Erhalt der Kultur beiträgt, 70 Prozent bemerkten, dass er für ein positive Image sorgt. 63 Prozent gaben an, dass der Tourismus zur Verschönerung des Ortes beiträgt.

Top Five der negativen Effekte: Neben positiven Einflüssen nehmen die Befragten auch negative Effekte des Tourismus wahr: 90 Prozent der Befragten gab an, dass der Tourismus Verkehrsprobleme nach sich zieht. 83 Prozent sagten, es sei durch die Touristen zu voll; 81 Prozent konstatierten, dass oft zu viele Touristen zur gleichen Zeit am selben Ort sind. Jeweils 80 Prozent sagten, dass der Tourismus die Umwelt belastet und zur Erhöhung der Preise beiträgt.

Mitbestimmung ist Einheimischen wichtig
Die Ergebnisse der Studie zeigen darüber hinaus auf, dass es den Einheimischen (62 Prozent) sehr wichtig ist, in die Tourismusentwicklung des Insel eingebunden und darüber auch informiert zu werden. 22 Prozent verhielten sich neutral bei dieser Fragestellung. Nur neun Prozent der Usedomer ist es nicht oder überhaupt nicht wichtig, in die Prozesse der Tourismusentwicklung einbezogen zu werden. Bisher erklärt sich laut Studie lediglich knapp jeder Dritte zufrieden mit der Einbindung in touristische Planungsvorhaben. „Auch das Thema politische Teilhabe bei Gemeinde- und Landesentscheidungen wird durch die Einwohner gefordert. Insbesondere zu diesem Punkt möchten wir mit den Gemeinden und Ämtern ins Gespräch kommen, um Lösungsansätze zu finden“, ergänzte Nadine Riethdorf.

Lösungsansätze zur Verringerung der Negativeffekte / Merle-Marie Müller ist neue Regionalmanagerin für Usedom
Als ersten Schritt in Richtung hoher Tourismusakzeptanz plant der örtliche Tourismusverband eine Kampagne mit dem Titel „Du bist Usedom“, bei der Botschafter der Insel zu Wort kommen und ins Bild gesetzt werden. Dabei sollen auf spielerische Art Insider-Tipps, Ausflugsziele und Wissenswertes über die Insel vermittelt werden, die die Bewohner in Regionen der Insel locken, die sie möglicherweise schon länger nicht besucht haben. „Bestens informierte Einwohner und Service-Kräfte sind bekanntlich auch noch bessere Gastgeber“, sagte Riethdorf abschließend. Daneben soll unter dem Titel „Sei Gast auf deiner eigenen Insel“ unter anderem ein wiederkehrendes Urlaubs-Wochenende auf Usedom mit attraktiven Angeboten für Einheimische entwickelt werden. Zudem wird sich Merle-Marie Müller als neue und vom Landestourismusverband beauftragte Regionalmanagerin für die Insel Usedom federführend mit den Themen Qualität und Nachhaltigkeit und Tourismusakzeptanz befassen.

Hintergrund und Ausblick
Die Erkenntnisse der Studie markieren einen wichtigen Meilenstein für die im Mai 2020 gestartete, auf mehrere Jahre angelegte und beim Landestourismusverband angesiedelte Initiative „Wir sind Urlaubsland“. Deren Ziel ist es, den Blick verstärkt auf die einheimische Bevölkerung zu richten, in Dialoge und Diskussionen zu treten und eine verbesserte Tourismuskultur im Urlaubsland mit möglichst hoher Akzeptanz zu erreichen. In Kürze wird auf der Seite wirsindurlaubsland.de eine Dialogplattform freigeschaltet, auf der zum Austausch über tourismusrelevante Themen geladen wird.

Quelle: Mecklenburg-Vorpommern